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Exabeam wurde im Gartner ® Magic Quadrant™ für SIEM 2025 zum sechsten Mal als führend ausgezeichnet –Mehr lesen

Was ist MITRE D3FEND™?

  • 6 minutes to read

Inhaltsverzeichnis

    Das MITRE D3FEND® Framework ist ein Cybersicherheits-Framework der MITRE Corporation, einer gemeinnützigen Organisation, die staatlich finanzierte Forschungs- und Entwicklungszentren in den USA betreibt. D3FEND wurde als Gegenstück zum weithin anerkannten MITRE ATT&CKFramework entwickelt, das sich auf die Beschreibung und Kategorisierung gegnerischer Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) im Bereich der Cybersicherheit konzentriert.

    Während sich das ATT&CK-Framework darauf konzentriert, Unternehmen dabei zu unterstützen, Cyberbedrohungen zu verstehen und sich gegen sie zu verteidigen, indem es detailliert beschreibt, wie Gegner vorgehen, zielt das D3FEND-Framework darauf ab, einen strukturierten, systematischen Ansatz für die Implementierung defensiver Cybersicherheitsmaßnahmen zu bieten. Das D3FEND-Framework bietet eine gemeinsame Sprache und Taxonomie zur Beschreibung defensiver Techniken und ermöglicht Cybersicherheitsexperten eine bessere Kommunikation, Zusammenarbeit und Entwicklung effektiverer Sicherheitsstrategien.

    Das D3FEND-Framework deckt verschiedene Verteidigungstechniken in mehreren Kategorien ab, darunter Datenschutz, Netzwerkverteidigung, Endpunktverteidigung, Identitäts- und Zugriffsverwaltung und mehr. Das Framework ist flexibel und anpassungsfähig, sodass Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien an ihre individuellen Bedürfnisse und die Bedrohungslage anpassen können.

    Über diesen Erklärer:

    Dieser Inhalt ist Teil einer Serie über MITRE ATT&CK.

    Empfohlene Lektüre:UEBA (User and Entity Behavior Analytics): Vollständiger Leitfaden.


    Warum ist MITRE D3FEND wichtig?

    D3FEND ist ein Wissensgraph für Cybersicherheitsmaßnahmen. Es befasst sich mit den wichtigsten Herausforderungen im Bereich Cybersicherheit und bietet Organisationen und Sicherheitsexperten wertvolle Ressourcen. Hier sind die wichtigsten Gründe für den Einsatz von MITRE D3FEND:

    Ergänzt das ATT&CK-Framework

    Das D3FEND-Framework dient als Gegenstück zum weit verbreiteten ATT&CK-Framework, das sich auf das Verständnis und die Kategorisierung gegnerischer Taktiken, Techniken und Verfahren konzentriert. Während ATT&CK Unternehmen dabei unterstützt, Cyberbedrohungen zu erkennen und abzuwehren, bietet D3FEND einen strukturierten Ansatz für die Implementierung von Abwehrmaßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage.

    Gemeinsame Sprache und Taxonomie

    D3FEND bietet ein standardisiertes Vokabular und Klassifizierungssystem für defensive Cybersicherheitstechniken. Dies ermöglicht Sicherheitsexperten eine effektivere Kommunikation, Zusammenarbeit und Wissensaustausch, was zu besseren Strategien und robusteren Abwehrmaßnahmen führt.

    Unterstützt fundierte Entscheidungen

    Das D3FEND-Framework unterstützt Unternehmen dabei, fundierte Entscheidungen über ihre Cybersicherheitsstrategien zu treffen, indem es klare, umsetzbare Leitlinien für Abwehrmaßnahmen bereitstellt. So können Unternehmen ihre Investitionen in Sicherheitstechnologien, Personal und Schulungen basierend auf ihren spezifischen Anforderungen und der Bedrohungslage priorisieren.

    Fördert Best Practices

    Durch die Bereitstellung eines umfassenden und geordneten Archivs an Abwehrtechniken fördert D3FEND die Einführung bewährter Verfahren und erprobter Sicherheitsmaßnahmen und hilft Unternehmen, ihr Risiko von Cyberangriffen zu verringern und die Auswirkungen erfolgreicher Sicherheitsverletzungen zu minimieren.

    Erleichtert kontinuierliche Verbesserung

    Mit der Weiterentwicklung der Cybersicherheitslandschaft müssen sich auch die Techniken zur Abwehr neuer Bedrohungen weiterentwickeln. D3FEND dient als lebendiges Framework, das im Laufe der Zeit aktualisiert und erweitert werden kann. So bleiben Unternehmen stets auf dem neuesten Stand der Verteidigungsstrategien und können ihre Sicherheitslage bei Bedarf anpassen.

    Zugänglich und herstellerneutral

    MITRE, eine gemeinnützige Organisation, stellt das D3FEND-Framework als kostenlose, öffentliche Ressource zur Verfügung und stellt sicher, dass es für Organisationen jeder Größe und Branche zugänglich bleibt. Darüber hinaus ist D3FEND anbieterneutral, d. h. es ist nicht an bestimmte Sicherheitsprodukte oder -dienste gebunden. So können Organisationen die Lösungen wählen, die ihren Anforderungen am besten entsprechen.

    Tipps vom Experten

    Steve Moore

    Steve Moore ist Vice President und Chief Security Strategist bei Exabeam. Er entwickelt Lösungen zur Bedrohungserkennung und berät Kunden zu Sicherheitsprogrammen und der Reaktion auf Sicherheitsverletzungen. Er ist Moderator des „The New CISO Podcast“, Mitglied des Forbes Tech Council und Mitbegründer von TEN18 bei Exabeam.

    Meiner Erfahrung nach können Ihnen die folgenden Tipps dabei helfen, MITRE D3FEND besser zu nutzen, um Ihre Sicherheitsvorkehrungen zu stärken:

    Integrieren Sie D3FEND in SOC-Playbooks
    Aktualisieren Sie die Playbooks Ihres Security Operations Centers (SOC) mit D3FEND-Techniken wie Prozess- oder Anmeldeinformationsentfernung. So stellen Sie sicher, dass Ihre Verfahren zur Reaktion auf Vorfälle mit proaktiven Verteidigungsstrategien abgestimmt sind, die Bedrohungen sofort beseitigen.

    Ordnen Sie D3FEND-Techniken Ihren Sicherheitslücken zu
    Identifizieren Sie Bereiche, in denen Ihre Abwehrmaßnahmen schwach sind oder nicht ausreichend abgedeckt sind, und ordnen Sie diese Lücken dann mit D3FEND-Techniken zu. Wenn beispielsweise Ihre Netzwerkisolationsmethoden nicht ausreichen, können Sie die Isolationstechniken von D3FEND wie Ausführung oder Netzwerkisolation nutzen, um die Segmentierung zu verbessern.

    Kombinieren Sie ATT&CK und D3FEND für eine ausgewogene Strategie
    Verwenden Sie D3FEND, um bestimmten ATT&CK-Techniken entgegenzuwirken, die Sie in Ihrer Umgebung beobachtet haben. Durch die Abstimmung offensiver Taktiken mit relevanten Verteidigungstechniken erstellen Sie eine ausgewogene, bedrohungsorientierte Verteidigungsstrategie.

    Integrieren Sie Täuschung in Ihre Erkennungsstrategie
    Nutzen Sie die Täuschungstechniken von D3FEND, wie z. B. Täuschungsanmeldeinformationen oder Netzwerkressourcen, um Angreifer in gefälschte Umgebungen zu locken. Dies verzögert nicht nur die Angreifer, sondern liefert auch wertvolle Bedrohungsinformationen, ohne echte Vermögenswerte zu gefährden.

    Härten Sie kritische Anlagen basierend auf D3FEND-Techniken
    Konzentrieren Sie sich auf die Härtungstechniken von D3FEND, wie z. B. Plattform- oder Anwendungshärtung, um Ihre Angriffsfläche zu reduzieren. Wenden Sie regelmäßig Patches an, setzen Sie strenge Zugriffskontrollen durch und konfigurieren Sie Systeme so, dass die Anfälligkeit für Schwachstellen minimiert wird.


    Die MITRE D3FEND Matrix

    Das MITRE ATT&CK-Framework ist in drei Matrizen (Enterprise, ICS und Mobile) unterteilt, MITRE D3FEND verfügt derzeit jedoch nur über eine Matrix. Die D3FEND-Anleitung für Gegenmaßnahmen ist ähnlich aufgebaut wie die ATT&CK-Hierarchie der TTPs, wobei der Schwerpunkt jedoch auf der Verteidigung statt auf dem Angriff liegt.

    Die höchste Klassifizierung der D3FEND-Hierarchie ist die Taktik. Jede Taktik stellt ein Verteidigungsziel dar, das sich auf eine bestimmte Phase eines Angriffs bezieht. Innerhalb der Taktiken gibt es Techniken und Untertechniken, die die Methoden zur Erreichung der Taktikziele beschreiben und Verweise auf branchenspezifische Sicherheitsstandards und -tools enthalten.

    Taktiken und Techniken auf hohem Niveau

    MITRE D3FEND umfasst die folgenden übergeordneten Kategorien:

    1. Härtung: Umfasst Maßnahmen zur Reduzierung der Angriffsfläche, insbesondere eingeschränkter Zugriff und Überwachung. Zu den eingesetzten Techniken gehören Plattform-, Nachrichten-, Anmeldeinformations- und Anwendungshärtung. Diese Kategorie umfasst Sicherheitsprotokolle und -vorschriften für Authentifizierung und Zugriffskontrolle und legt den Schwerpunkt auf Updates und Patches zur Reduzierung des Risikos von Sicherheitslücken.
    2. Erkennung: Konzentriert sich auf die Analyse identifizierter Bedrohungen basierend auf dem MITRE ATT&CK-Framework. Dazu gehören die Analyse von Dateien, Kennungen, Nachrichten, Prozessen und Benutzerverhalten sowie die Plattformüberwachung. Diese Kategorie umfasst auch SIEM-Lösungen und MDR-Dienste. SIEMs können Daten aggregieren, um Abwehrmaßnahmen gegen die identifizierten Bedrohungen zu analysieren, während MDR die Überwachung und Analyse von Plattform, Netzwerk und Prozessen erleichtern kann.
    3. Isolation: Konzentriert sich auf die Isolierung anfälliger oder kompromittierter Hosts. Dazu gehören Netzwerk- und Ausführungsisolierung, die bei der kontinuierlichen Verkehrsüberwachung und DNS/IP-Filterung helfen.
    4. Täuschung: Konzentriert sich auf die Erstellung von Täuschungen der gesamten IT-Umgebung, einschließlich Objekten wie Netzwerkressourcen, Dateien, Benutzern und Anmeldeinformationen. Ziel ist es, Angreifer zu täuschen und sie von der realen Umgebung in eine gefälschte Umgebung umzuleiten, in der sie keinen Schaden anrichten können.
    5. Räumung: Beschreibt, wie kompromittierte und anfällige Komponenten entfernt werden, um das Sicherheitsprofil des Unternehmens zu stärken. Dazu gehört die Räumung von Prozessen und Anmeldeinformationen, die die Angriffsfläche reduzieren und die Verteidigung erleichtern.

    MITRE D3FEND bietet außerdem einen hierarchischen Katalog mit zugehörigen Informationen namens „Digitale Artefakte“, der nicht in MITRE ATT&CK enthalten ist. Digitale Artefakte umfassen digitale Objekte und Konzepte, die in vier Hauptkategorien unterteilt sind: Artefakte der obersten Ebene, Dateien, Netzwerkverkehr und Software. Einige gegnerische TTPs von ATT&CK können den Techniken von D3FEND zugeordnet werden, wobei digitale Artefakte als Referenz für die Identifizierung zugehöriger Angriffs- und Gegenmaßnahmen dienen.

    Mehr erfahren:

    Lesen Sie unsere ausführliche Erklärung zur MITRE ATT&CK-Matrix.


    7 Best Practices für die Verwendung von MITRE D3FEND

    MITRE D3FEND ist ein umfassendes Framework, das eine Taxonomie defensiver Cybersicherheitstechniken bietet. Obwohl das Framework selbst keine expliziten Best Practices beschreibt, können Unternehmen es nutzen, um ihre Cybersicherheitsstrategien zu entwickeln oder zu verbessern, indem sie die folgenden Richtlinien berücksichtigen:

    1. Verstehen Sie das Risikoprofil Ihres Unternehmens: Bewerten Sie die Risikotoleranz Ihres Unternehmens und identifizieren Sie die wertvollsten Vermögenswerte und potenziellen Bedrohungen für Ihren täglichen Betrieb. So können Sie feststellen, welche D3FEND-Techniken für Ihr Unternehmen am relevantesten und kritischsten sind.
    2. Richten Sie sich nach dem MITRE ATT&CK-Framework: Verwenden Sie D3FEND in Verbindung mit ATT&CK, um ein umfassenderes Verständnis der Bedrohungslandschaft zu erlangen. Ordnen Sie Verteidigungstechniken aus D3FEND den relevanten ATT&CK-Taktiken, -Techniken und -Verfahren zu, um eine proaktive, bedrohungsinformierte Verteidigungsstrategie zu entwickeln.
    3. Implementieren Sie mehrschichtige Sicherheit: Wenden Sie mehrere Abwehrtechniken auf verschiedenen Ebenen der Infrastruktur Ihres Unternehmens an, um eine umfassende Verteidigungsstrategie zu entwickeln. Dieser Ansatz reduziert die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen Ausfallpunkts und erhöht die allgemeine Belastbarkeit Ihrer Sicherheitslage.
    4. Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre Abwehrmaßnahmen regelmäßig: Überwachen Sie kontinuierlich die Wirksamkeit Ihrer Abwehrmaßnahmen und nehmen Sie bei Bedarf Anpassungen vor. Bleiben Sie über neue Bedrohungen und Abwehrtechniken informiert, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsmaßnahmen Ihres Unternehmens wirksam und aktuell bleiben.
    5. Mitarbeiter schulen und trainieren: Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter die Bedeutung der Cybersicherheit kennen und ihre Rolle und Verantwortung für eine sichere Umgebung verstehen. Sorgen Sie für kontinuierliche Schulungen und Weiterbildung, damit Ihre Mitarbeiter stets über die neuesten Bedrohungen und Abwehrmaßnahmen informiert sind.
    6. Zusammenarbeit und Informationsaustausch: Arbeiten Sie mit anderen Organisationen, Branchenpartnern und Behörden zusammen, um Bedrohungsinformationen und Best Practices auszutauschen. Dieses kollektive Wissen kann Ihnen helfen, die Bedrohungslandschaft besser zu verstehen und Ihre allgemeine Sicherheitslage zu verbessern.
    7. Leistung messen und verfolgen: Legen Sie Kennzahlen fest, um die Wirksamkeit Ihrer Abwehrmaßnahmen zu verfolgen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Überprüfen Sie diese Kennzahlen regelmäßig, um datenbasierte Entscheidungen über Ihre Cybersicherheitsstrategie zu treffen.

    Durch Befolgen dieser Richtlinien und Verwenden der MITRE D3FEND-Matrix zum Zuordnen von Sicherheitsstrategien und Gegenmaßnahmen zu den wahrscheinlichsten Angriffsvektoren können Unternehmen eine robuste und effektive Cybersicherheitsstrategie entwickeln, um ihre Vermögenswerte zu schützen und potenzielle Risiken zu mindern.


    MITRE D3FEND mit Exabeam

    Als leistungsstärkstes und fortschrittlichstes Cloud-natives SIEM der Branche überwacht Exabeam Fusion bekannte Bedrohungen, identifiziert Compliance-Verstöße und erkennt signaturbasierte Bedrohungen mithilfe des Kontexts des Exabeam Threat Intelligence Service Kunden können ihre eigenen Korrelationsregeln speziell auf TTPs des ATT&CK-Frameworks abbilden. Mit über 120 vorgefertigten Korrelationsregeln und Modellen, die den gängigsten Anwendungsfällen von Malware und kompromittierten Anmeldeinformationen entsprechen, bietet kein anderer SIEM- oder Native XDR Anbieter mehr vorgefertigte Inhalte zur Unterstützung des ATT&CK-Frameworks.

    Exabeam Fusion korreliert beobachtetes Benutzer- und Entitätsverhalten automatisch und bietet Sicherheitspersonal eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit, verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu kategorisieren. Exabeam ermöglicht es Benutzern außerdem, auf Basis dieser Frameworks benutzerdefinierte Antworten zu schreiben. So können Sicherheitsteams individuelle Richtlinien, Workflows und Automatisierungen entwickeln, die speziell auf ihre Organisation zugeschnitten sind und deren individuelle Sicherheitslage berücksichtigen.

    Exabeam hat zwei Techniken zur Unterstützung der MITRE ATT&CK Wissensdatenbank beigesteuert.

    Erfahren Sie mehr über Exabeam

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